Arbeit, die sich nach „mehr“ anfühlt…
(Feature, Dokumentation, Gespräche, Porträts)
Meine Eltern sagen, es wäre ein Wunder, dass sie nicht löchrig seien wie ein Sieb, bei den unzähligen Fragen, mit denen ich sie als Kind durchlöchert habe: ) – Heute stelle ich immer noch viele Fragen, kann aber auch, zumindest beschreiben das Freunde als eine Qualität von mir, ziemlich gut zuhören. Und ich denke, das sind zwei wichtige Qualitäten. Zuhören können und Fragen stellen, anstatt zu glauben, dass man selber alle Antworten kennt. Und ich selbst freue mich auch immer, wenn mir mal jemand eine richtig gute Frage stellt. Das zeigt echtes Interesse.
Wenn ich Menschen für meine Reportagen und Feature treffe, dann suche ich, oft auch schon vorher, nach wertvollen Fragen. Manchmal entstehen sie aber auch erst im Gespräch. Und wenn man merkt, dass der andere darauf eingeht und ein echtes „Gespräch“ entsteht, dann hab ich das Gefühl, ich mache meine Arbeit gut. Ja, -und oft vergess ich dann auch, dass es „Arbeit“ ist!
Ich denke, dass es vielen idealistischen Menschen so geht, die sich für diese Form der Arbeit entschieden haben. Das Aufzeigen einer Situation, das Erzählen ohne Sensationslust, sondern als einfühlsamer Beobachter, steht im Vordergrund. Ich persönlich möchte von „Leben“ erzählen. Von Ungerechtigkeiten. Von Menschen, die mir ihre Erfahrungen schildern. Und ich könnte das gar nicht so tun, wie ich es tue, hätte ich dabei nicht im Hinterkopf: ´Hey, das könnte ja vielleicht zu etwas führen. Mit so einem feature, solch einem Gespräch, könnten sich andere ja motiviert fühlen und inspiriert.`- Mir geht es, so naiv das für einige klingen mag, weil sie vielleicht nicht von so nem großen Hoffnungslöffel gefuttert haben, wie ich, um mögliche Veränderung.
Wenn ich mit meiner Arbeit nur einen Hauch dazu beitrage, dass sich Dinge positiv verändern, dann is das genau das, was mich antreibt.